Brief an die Fraktionen der Bezirksversammlung

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Bahrenfeld auf Trab (BaT) 

Hamburg, 17.07.2024

Bahrenfeld auf Trab Ansprechpartner/in Ilona Schulz-Müller

An die Geschäftsstelle der Bezirksversammlung Altona

Zur Weiterleitung an die Fraktionen der Bezirksversammlung

Platz der Republik 1 

22765 Hamburg

Stadtteil beteiligen!

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Abgeordnete der Bezirksversammlung Al- tona,

die Stadtteilinitiative „Bahrenfeld auf Trab“ (BaT) beschäftigt sich mit den Entwicklun- gen im Stadtteil Bahrenfeld, insbesondere mit dem städtebaulichen Prozess der Sci- ence City Bahrenfeld (SCHB). Wichtig ist die Frage, wie die Bürger und Bürgerinnen an diesen Entwicklungen und Vorhaben teilhaben und mitgestalten können und dass die Menschen, die hier wohnen oder arbeiten, eine Möglichkeit haben, sich darüber zu informieren, auszutauschen und in den Dialog mit Verantwortungsträgern zu tre- ten. Wir verstehen uns auch als Sachwalter und Sachwalterinnen der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Stadtteils.

Mit diesem Schreiben möchten wir die neu gewählte Bezirksversammlung auf Bah- renfeld und das Thema SCHB aufmerksam machen. Wir würden gern den guten Kontakt fortsetzen, den wir schon in der vergangenen Legislaturperiode zu den Frak- tionen hatten. Wie bereits in den letzten Jahren würden wir ein Treffen von BaT mit Mitgliedern der Fraktionen begrüßen.

Dabei stellen wir uns vor, dass wir z.B. die Fragen besprechen, die sich aus den un- ten aufgeführten Punkten ergeben.

Der bisherige Sonderausschuss zur SCHB wurde unserer Meinung nach mit einer Stunde Beratungszeit diesem bedeutenden Projekt nicht gerecht und soll – wie wir gehört haben – nun eingestellt werden. Das Thema soll dem Stadtentwicklungsaus- schuss der Bezirksversammlung zugewiesen werden. Wir bitten Sie dringend darum, der SCHB dort einen sehr viel größeren Raum zu geben als bisher. Wir erwarten, dass der Tagesordnungspunkt SCHB regelmäßig in öffentlicher Sitzung im Aus- schuss besprochen wird und dass dazu die SCHB-GmbH wie bisher monatlich einge- laden wird, um über aktuelle Planungsstände und Aktivitäten zu berichten.

Wir wissen, dass Sie rechtlich nur einen begrenzten Einfluss auf das Thema haben, wir sind aber überzeugt, dass Ihre Stimme dennoch ein erhebliches Gewicht hat. Im Folgenden weisen wir Sie auf Themen hin, die für die Gründung des neuen Stadtteils und sein Gelingen von Bedeutung sind. Daher bitten wir Sie um die Unterstützung folgender Punkte:

  •   Der neue Stadtteil soll kein Fremdkörper werden, er soll baulich, kulturell und soziologisch mit dem bestehenden Umfeld verbunden werden.
  •   Wissenschaft und Wohnen sollen nicht getrennt sein, zwischen beiden sollten Beziehungen geschaffen werden.
  •   Die Wohnungsmieten müssen begrenzt sein. Wir unterstützen die Bestrebungen, 50% des Wohnraumes gefördert umzusetzen. Andererseits muss auf eine gute Durchmischung geachtet werden, damit kein soziales Ghetto entsteht.
  •   Die Bauträger der Gebäude dürfen nicht nach rein fiskalischen Gesichtspunkten ausgewählt werden, sie sollten sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst sein. Eine Grundstücksvergabe über Konzeptausschreibungen wäre hier anzustreben.
  •   Die Infrastruktur des neuern Stadtteils (Kitas, Schulen, Beratungsstellen, soziale Treffpunkte, Versorgungseinrichtungen usw.) muss bereits zu Beginn mit errich- tet und nicht erst nach Fertigstellung nachgereicht werden.
    Dazu gehören auch:– ein Stadtteilzentrum/Kulturzentrum, um das Miteinander und das Gemeinschaftsleben zu fördern,– ausreichende Sportmöglichkeiten/Sportplätze.
    •   Besonders wichtig und dringend ist ein neues Verkehrskonzept, das sich nicht nur auf die SCHB bezieht, sondern großräumig geplant werden muss. Auf die S6 kann nicht gewartet werden, bis der „Verbindungsbahn–Entlastungstunnel“ in einigen Jahrzehnten fertig ist. Es sollte eine Ausfädelung der Strecke auf Al- tonaer Gebiet geplant werden.Ein „Hochleistungs–Bussystem“ sollte nicht nur angekündigt, sondern schnellstmöglich in Angriff genommen werden. Wünschenswert für die Busli- nien wäre eine Busspur von Lurup bis zur Stresemannstraße und weiter. Als Übergangslösung könnten zumindest Busspuren auf Teilstrecken vor Ampeln und entsprechend der „Pop-Up-Spuren“ wie zur EM kurzfristig geschaffenwerden.
    •   Wir begrüßen den Wunsch, einen autoarmen Stadtteil zu schaffen, in dem nur wenige Parkplätze nötig sind. Bei der Durchführung müssen aber die umlie- genden Quartiere mitgedacht werden, um dem Parkdruck (z.B. auf die Steen- kampsiedlung) von Anfang an entgegenzuwirken.

Zuletzt, aber wichtig: Bei allen Maßnahmen muss der Umweltschutz mitgedacht werden, z.B. bei Bäumen, Blühwiesen statt Rasen, Begrünungen, Auswahl von Materialien, sinnvolle Wasserwirtschaft usw.

Bitte halten Sie diese Punkte (und viele weitere, auf die geachtet werden muss), im Blick. Beziehen Sie bitte dabei die Bevölkerung im Umfeld der SCHB mit ein. Bei der Durchsetzung von Forderungen und der Schaffung von Akzeptanz im Stadtteil ist ein Miteinander von Bezirkspolitik und Bürger-/innen unabdingbar.

Wir freuen uns auf weitere Zusammenarbeit!

Mit freundlichen Grüßen, im Namen von BaT:

gez. Ilona Schulz-Müller

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