Osdorf, Lurup, Bahrenfeld: Ewig auf S6 und Hochleistungsbussystem warten?

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Pressemitteilung von „Starten: Bahn West!“:

Vorhang zu und alle Fragen offen
Als der Senat 2015 verkündete, den Osdorfer Born mit einer Schnellbahn zu verbinden, hatte Starten:BahnWest! dies unterstützt. Der vierte Anlauf, die Großsiedlung an das Schnellbahnnetz anzubinden, sollte bis zum Ende der 2020er Jahre endlich Wirklichkeit werden. Inzwischen ist klar, dass diese Strecke nicht vor 2045 in Betrieb gehen wird, weil ihr Schicksal vom Verbindungsbahnentlastungstunnel (VET) abhängt. Die Realisierung dieses Tunnels ist aber vom Ubau bzw. der Erweiterung des Hauptbahnhofs abhängig. Die als Zwischenlösung gepriesene Hochleistungsbuslinie wird von der BVM offenbar zurückgehalten, weil man die Finanzierung einer S-Bahn nicht gefährden will. „Osdorf, Lurup, Bahrenfeld: Ewig auf S6 und Hochleistungsbussystem warten?“ war der Titel einer Schriftlichen kleinen Anfrage, die die Linksfraktion in der Bürgerschaft im Oktober an den Senat gerichtet hatte. Die Antwort des Senats darauf könnte man mit „Ja“ umschreiben. Denn: Die Endfassung der Machbarkeitsstudie für das Hochleistungsbussystem befindet sich immer noch in der Erarbeitung. Für die S-Bahn zum Osdorfer Born (S6) sollen nun Vorplanungen beginnen. Bis zum Sommer 2025 soll ein Konzept zur frühen Öffentlichkeitsbeteiligung vorliegen. Eine weitere große Unsicherheit ist die Finanzierung und Planung des Verbindungsentlastungstunnels (VET), mit dem das Schicksal der S6 zusammenhängt. Das antwortete der Senat auf die Schriftliche kleine Anfrage der Linksfraktion in der Bürgerschaft zu den Verkehrsprojekten im Hamburger Westen (vgl. Drucksache 22/16487).
Andererseits wird entlang der geplanten S-Bahn-Strecke bereits kräftig gebaut. So findet entlang der StreBaLu seit Jahren eine bauliche Verdichtung (Magistralenkonzept) statt. Die Planungen für den Technologiepark in Lurup und die Science City in Bahrenfeld laufen auf Hochtouren und gehen davon aus, dass beide Gebiete mit einer S-Bahn erschlossen werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass beide Quartiere fertig sein werden, bevor mit dem Bau einer S-Bahn überhaupt begonnen wird. Der Hamburger Westen braucht dringend eine leistungsfähige ÖPNV-Anbindung. Stillstand auf den Straßen in und um Bahrenfeld sind nichts Aussergewöhnliches. Es ist unverantwortlich, das Hochleistungsbussystem (Bus à Haut Niveau de Service, BHNS) zu begraben, nur um die Kofinanzierung der S-Bahn durch den Bund nicht zu gefährden.
Bei der Realisierung der U- und S-Bahn-Projekte ist die Stadt Hamburg auf die Kofinanzierung durch den Bund angewiesen. Die ist überhaupt nicht gesichert. Und mit angekündigten höheren Ausgaben für die Bundeswehr sinken auch die Chancen, dass der Bund die U- und S-Bahn-Projekte in Hamburg mitfinanzieren wird. Möglicherweise wird der Hamburger Westen also in 20 Jahren ohne ein leistungsfähiges ÖPNV-System dastehen. Das darf nicht passieren. Deshalb fordert StBW die zügige Planung und Realisierung eines BNHS, das später zu einem Stadtbahnsystem umgebaut werden kann.
Jürgen Beeck
(Sprecher)

www.starten-bahn-west.de

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