Themen, die uns wichtig sind
Uns Bahrenfelderinnen und Bahrenfelder bewegen viele Themen. Zu einigen haben wir Texte verfasst.
Wohnen
Wo heute Trabrennbahn und Kleingärten liegen, sollen 3.800 Wohnungen für etwa 6.000 Menschen gebaut werden. Dafür will die Stadt das 125 ha große Gelände südlich des Volksparks an Investoren verkaufen.
In Bahrenfeld wird zur Zeit viel gebaut. Allerdings wurden 2021/20 keine Sozialwohnungen (1. Förderweg) errichtet (Senats-Drs. 22/4050, S. 5). Auch die aktuellen Bauvorhaben richten sich hauptsächlich an zahlungskräftige Kunden. Für eine 2-Zimmer-Wohnung muss man mindestens 900 € Miete zahlen.
Teurer Wohnraum löst nicht das Wohnungsproblem. Deshalb sollten die Grundstücke am Volkspark nur an Genossenschaften, städtische Wohnungsunternehmen und Baugemeinschaften vergeben werden.
Wann kommt die S-Bahn?
2015 erklärte der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) die Absicht, eine U-Bahn zum Osdorfer Born zu bauen. 2019 empfahl die Machbarkeitsuntersuchung (MBU) eine S-Bahntrasse von der Holstenstraße über Bahrenfeld und Lurup zum Osdorfer Born einzurichten.
2020 verkündete die Bundesregierung den Bau eines Verbindungsbahnentlastungstunnels (VET) vom Hauptbahnhof zum Diebsteich. Im VET soll dann die S-Bahn fahren, damit ihre Gleise auf der Dammtor-Strecke der Fernbahn zugeschlagen werden können. Die S-Bahn nach Lurup soll an den VET angeschlossen werden.
Ein weiteres Problem hat mit DESY zu tun. Das Zentrum für Optische Quanten-technologien (ZOQ) liegt direkt an der Luruper Chaussee und ist mit höchstempfindlichen Messgeräten ausgestattet, die keine Fremdeinwirkungen ertragen, schon gar nicht eine S-Bahn.
Somit waren weite Strecken der MBU von 2019 Makulatur geworden. Eine neue Untersuchung musste gestartet werden, die die Ausschleifung aus dem VET berücksichtigte und der erforderliche Abstand vom ZOQ bei DESY. Auch die Rahmenplanung Für das „Quartier am Volkspark“ musste unterbrochen werden. Die neue Untersuchung liegt nun vor. Darin wird die S-Bahn-Strecke zwischen Kielkamp und Stadionstraße in Richtung Volkspark verschwenkt und die Haltestelle Stadionstraße weggelassen.
Das bedeutet, dass eine S-Bahn nicht vor 2045 ihren Betrieb aufnehmen kann. Denn mit Fertigstellung des VET wird erst 2040 gerechnet. Weil die Straßen jedoch heute schon oft hoffnungslos überlastet sind hatte der Senat ein „Hochleistungsbussystem“ (BHNS) ins Gespräch gebracht. Erste Untersuchungen hat es unter Beteiligung von Bürger:innen 2023 gegeben. Ergebnisse liegen aber bisher nicht vor.
Bei der Veranstaltung „Mehr Busse für den Born“ von Westwind und Starten:BahnWest! am 9. März 2024 hat Verkehrssenator Tjarks in Bezug auf das BHNS auf ein Dilemma hingewiesen.
„Wenn Sie zum jetzigen Zeitpunkt den Bund fragen und sagen: Pass mal auf, ich würde da gerne eine S-Bahn bauen, ab (…) 2033, und vorher würde ich gerne den Busverkehr ausbauen. Dann sinkt im ersten Schritt der Nutzen der S-Bahn, denn Sie haben ja schon ein gutes Bussystem. Das heißt, der Zusatznutzen der S-Bahn wird nicht zwingend größer.“ (Westwind 24/04)
Weitere Infos gibt es bei den Initiativen:
Holstenkamp
Dass der Holstenkamp verlängert und über den Altonaer Autobahndeckel geführt werden soll, ist beschlossene Sache.
In einem „Letter of Intent“ von 2018 erklärten die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) und Bezirk Altona, dass der Holstenkamp als Durchgangsstraße über den Altonaer Autobahndeckel geführt werden solle. Man schloss lange aus, dass die Straße im Bereich des Deckels als Kommunaltrasse eingerichtet werden solle, auf der nur Busse und Radfahrer:innen fahren dürfen. Die Standortanalyse Science City brachte Bewegung in die Sache. Dort steht auf der Seite 54: „Es ist … empfehlenswert, die in der Verkehrsuntersuchung von 2014 getroffenen Annahmen vor dem Kontext konkreter Nutzungsannahmen und neuerer Verkehrsentwicklungen im Koordinationsbereich zu prüfen und Planungsalternativen (wie z. B. die Freigabe des durchgebundenen Holstenkamp nur für Anliegerverkehre oder den ÖPNV) neu zu bewerten und dabei die Ergebnisse der aktuellen Bestandsaufnahme von 2020 einzubeziehen.“
Anfang 2023 gaben die Gutachter von ARGUS der Bürgerinitiative Volkspark und vielen Anwohner:innen recht und riet davon ab, den Holstenkamp für den motorisierten Individualverkehr (MIV) freizugeben, sondern nur für Bus und Rad. Diese Annahme fußt auf dem Ziel des Senats, bis 2030 den motorisierten Individualverkehr (MIV) auf 20 % zu reduzieren (aktuell ca. 36 %). So ein massiver Umstieg setzt allerdings ein überzeugendes ÖPNV-Angebot voraus, das ein BHNS mit durchgehenden Busspuren und einem attraktiven Angebot für Pendler sein kann. Doch auf das Ergebnis einer Untersuchung dazu wartet man seit Ende 2023.
Bahrenfeld auf Trab
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